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Erholung beim Windenergieausbau an Land?
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Erholung beim Windenergieausbau an Land?

Erholung beim Windenergieausbau an Land?

Nach der schweren Flaute in 2019 kam der Ausbau der Windenergie an Land 2020 im ersten Halbjahr wieder etwas voran. Doch Branchenvertreter wie der Bundesverband WindEnergie e. V. (BWE) sind überzeugt, dass dies bei weitem noch nicht ausreicht, um die gesteckten Klimaschutzziele und den industriellen Bedarf zu decken. Als Lösungsansatz fordern die Verbände deshalb auch eine umfassende Repowering-Strategie zur Umrüstung alter Anlagen.

Wie haben sich die Zahlen entwickelt?

Die Deutsche WindGuard hat im Auftrag des BWE und des Fachverbandes VDMA Power Systems die Zahlen für den Ausbau der Windenergie an Land vorgelegt[1]. Demnach sind im ersten Halbjahr 2020 178 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 591 MW gebaut worden. Dies entspricht einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: In 2019 sind im ersten Halbjahr lediglich 86 Anlagen mit zusammen 287 MW errichtet worden. Insgesamt erwarten die Verbände für 2020 einen Zuwachs von circa 1.500 MW Leistung. Die Zahlen mögen die Branche vorsichtig optimistisch stimmen, dennoch gehe der Ausbau der Windenergie an Land nach Meinung der Verbände immer noch zu schleppend voran.

Worin sehen Branchenvertreter die größten Hürden?

Die Vertreter kritisieren eine Diskrepanz zwischen den ehrgeizigen Klimazielen und den real existierenden Hürden für die erneuerbaren Energien. So erfordere beispielsweise die Wasserstoffstrategie der Regierung – in erheblichem Maß „grünen“ Wasserstoff bereitzustellen – bis 2030 einen Ausbau der Erneuerbaren um zusätzliche 5 GW. Dass das tatsächliche Wachstum gerade der Windenergie an Land von dieser Zahl noch weit entfernt ist, liege unter anderem an:

  • langwierigen und komplizierten Genehmigungsverfahren,
  • zu wenig bereitgestellten Flächen in den Bundesländern und
  • oft nur geringen Investitionsanreizen.

Repowering als Lösungsansatz

Die Verbände geben weiter zu bedenken, dass bis Mitte der 2020er Jahre die EEG-Förderung für rund 15.000 Windenergie-Altanlagen mit einer Gesamtleistung von 16 GW ausläuft. Hier gäbe es bisher keinen aussichtsreichen Lösungsansatz. Deshalb fordern die Branchenvertreter eine effektive Repowering-Strategie, die die alten Anlagen an den Standorten durch zeitgemäße ersetzt. Damit könnten die Förderkosten reduziert und gleichzeitig die jeweiligen Flächen effektiver genutzt werden. Außerdem würde dies die Akzeptanz der Windkraft langfristig sichern. Damit die Strategie jedoch aufgehe, müssten entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das beinhalte vor allem:

  • Die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für die Projekte.
  • Die Sicherung der Flächen für den (Neu-)Bau von Windenergieanlagen.
  • Vereinfachungen bei der Vermarktung von Strom aus erneuerbaren Quellen

Handlungsbereitschaft ist gefragt

Inwiefern diese Forderungen aufgegriffen und umgesetzt werden, hängt vor allem an der Bereitschaft der Politik, sich ganz konkret für die erneuerbaren Energien einzusetzen. Die nächsten Monate und Jahre müssen also zeigen, ob etwa der Windenergieausbau an Land signifikant gesteigert werden kann. Dabei weisen die Verbände auf einen wichtigen Punkt hin: Der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien helfe auch der Gesamtwirtschaft, sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erholen.

[1] Quelle: https://www.windenergie.de/presse/pressemitteilungen/detail/halbjahreszahlen-windenergie-an-land-zubau-trotz-deutlichem-anstieg-zu-gering-knoten-bei-genehmig/

Wolfgang Tücks, Rechtsanwalt für Verkehrsrecht
(Foto: K HOWARD)
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